systemische Therapie


Die systemische Therapie betrachtet den Menschen nie rein als Individuum, sondern immer ganzheitlich, als Teil eines bestimmten Lebenssystems. Eine besonders effektive Form der systemischen Arbeit ist daher zum Beispiel das Familienstellen.


Als Mann oder Frau, Mutter oder Vater, Tochter oder Sohn, Arbeitskollege oder Arbeitskollegin, Freund oder Freundin ergibt sich stets ein komplexes, individuelles Geflecht aus sozialen Rollen. So verwundert es nicht, wenn sich Probleme, beispielsweise berufliche oder partnerschaftliche Schwierigkeiten, auch auf andere Lebensbereiche auswirken.


Innerhalb der verschiedenen sozialen Systeme eines Menschen gibt es außerdem Hierarchien in der Bewertung von Außen. Einen Arbeitgeber interessiert in der Regel vor allem die berufliche Leistung seines Mitarbeiters, nicht aber, ob er auch ein guter Familienvater oder ein fürsorglicher Sohn ist. Im Leben des Menschen, der diese Rollen unter einen Hut bringen möchte, können diese Rollen aber miteinander kollidieren. Ein innerer Konflikt entsteht.


Wenn Menschen große Probleme an ihrem Arbeitsplatz haben, unter einem Burnout leiden oder vielleicht gemobbt werden, schlägt sich dies  immer auch im Privatleben wieder. Partnerin oder Partner können die Situation vielleicht nicht nachvollziehen. Die Beziehung leidet. Umgekehrt kann natürlich auch das Arbeitsverhalten leiden, wenn die private Welt eines Menschen nicht in Ordnung ist.


Eine systemische Therapie zieht all diese "vernetzten" Faktoren in der Betrachtung eines Problems mit hinzu, definiert aber in der Zusammenarbeit zwischen Klient und Therapeuten einen bestimmten Teil dieses großen Netzes als Hauptaugenmerk, zum Beispiel Arbeitssituationen, die Familie, oder beides, wie im eigenen Familienunternehmen...

 

Auf dieser Basis werden dann die Verhältnisse untereinander genauer beleuchtet. So kann beispielsweise das Verhältnis zu einem Vorgesetzten ganz anders sein als das zu einem Kollegen oder zu einem Untergebenen.